Bereits während seiner Jugendzeit dichtete Alexander Gosztonyi mit Freude und Leidenschaft. Später übersetzte er ungarische Gedichte ins Deutsche. In seinen Gedichten kommt das sensible, humorvolle, traurige, sehnsüchtige, von Gott berührte Innenleben zutage. Vielleicht hat es ein Gedicht darunter, das Ihr Herz besonders berührt?! Oder vielleicht bringt eines davon Sie zum lächeln?

Die manchmal fast "sphärisch" anmutenden Aquarellbilder malte er während der Freizeit in der freien Natur.

1 - Der Besuch

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Und manchmal tritt Er unerwartet ein

Doch niemals ohne vorher anzuklopfen

Ein Gast - du kennst Ihn - wer anders könnt' es sein?

Dein Herz wird still - es hört fast auf zu klopfen

 

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Ihr spricht dann kaum ein Wort

Das Herz ist übervoll

Eitel bleibt jedes Reden

Dein Herz horcht nur und horcht

Es kann Ihm doch nichts geben

 

Es kann sich nur stumm freun

Glückserfüllt

Als wäre es vermessen

Es muss sich nicht mehr scheun

Nackt dazustehn

Sich völlig zu vergessen

 

Und bist du nicht mehr - der du bist -

Und willst nur das - was er: nicht richten -

Ihm helfen nur - was geknickt - am Boden ist

In deinem Herzen wieder aufzurichten

 

So ist dein Gast dein Freund - der nie mehr weicht

Von dir im ganzen Leben

Was schwer war - fällt nun leicht

Was bös war - scheint schon ganz vergeben

 

Was eng war - wird weit - weit: dein Herz erreicht -

All die hoffen, die sich nach Ihm sehnen

Du fühlst - wie Herz sich Herzen gleicht

Wie alle wachsen

Wie alle Ihn nun allmählich verstehen

 

Alexander Gosztonyi, 1996