1 - Der Besuch
Und manchmal tritt Er unerwartet ein Doch niemals ohne vorher anzuklopfen Ein Gast - du kennst Ihn - wer anders könnt' es sein? Dein Herz wird still - es hört fast auf zu klopfen
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Ihr spricht dann kaum ein Wort Das Herz ist übervoll Eitel bleibt jedes Reden Dein Herz horcht nur und horcht Es kann Ihm doch nichts geben
Es kann sich nur stumm freun Glückserfüllt Als wäre es vermessen Es muss sich nicht mehr scheun Nackt dazustehn Sich völlig zu vergessen
Und bist du nicht mehr - der du bist - Und willst nur das - was er: nicht richten - Ihm helfen nur - was geknickt - am Boden ist In deinem Herzen wieder aufzurichten
So ist dein Gast dein Freund - der nie mehr weicht Von dir im ganzen Leben Was schwer war - fällt nun leicht Was bös war - scheint schon ganz vergeben
Was eng war - wird weit - weit: dein Herz erreicht - All die hoffen, die sich nach Ihm sehnen Du fühlst - wie Herz sich Herzen gleicht Wie alle wachsen Wie alle Ihn nun allmählich verstehen
Alexander Gosztonyi, 1996 |